Dienstag, 6. Dezember 2011
Mit Hunden zusammen leben
Freitag, 2. Dezember 2011
Hunde sind auch nur Menschen...
Ich versuche die Sache inzwischen gelassener zu sehen:
Ich habe durch meinen Fahrschein eine Berechtigung dazu den Hund im Bus etc. mitzunehmen. Ja - er nimmt etwas Platz weg und ja, er steht manchmal im Weg herum - aber das tun andere Menschen auch. Ich bemühe mich so gut es geht möglichst wenig Umstände zu machen, aber wenn es manchmal nun mal nicht anders geht denke ich mir "Mein Gott! Ist halt so!".
Genauso, wie ich versuche anderen Menschen gegenüber tolerant zu sein - wenn sie stinken, laut sind, nicht zur Seite gehen, einen anrempeln etc. - erwarte ich auch dass andere mir und meinem Hund gegenüber tolerant sind.
Was die Verbote für Parks angeht: Ich kann es verstehen, dass man Hunde nicht in allgemeinen Parks frei herumlaufen lassen soll (ausser sie gehorchen zu 100% auf Abruf und zwar sekundengenau - unglaublich für mich, ich kenne jedoch Hunde, die das können). Was ich jedoch nicht verstehen, warum ich nicht einmal durchgehen oder mich im Park aufhalten können soll. Schon klar - die Hinterlassenschaften sollen verhindert werden. Aber während so ein Schildchen komplett hilflos ist gegen die Unverfrorenheit und Ignoranz mancher Hundebesiter, gehen zivilisierte Menschen sowieso mit ihrem Hund in eine geeignete Zone zum Entleeren und räumen die Hinterlassenschaften weg. Gegen alle anderen Idioten wird kein Verbot und kein Schild etwas ausrichten.
Kurz gesagt - nur weil es Ignoranten gibt, die dumme Dinge machen, muss man diese dummen Dinge nicht generell und für alle geltend verbieten. Es steht auch nirgends ein Schild mit "urinieren im Gebüsch verboten" oder "laut rülpsen verboten" oder "auf die Straße kotzen verboten" - trotzdem sollte man diese Dinge als zivilisirter Mensch im öffentlichen Raum tunlichst vermeiden.
Und daher sind Hundemitnahmeverbote in fast allen Fällen einfach nur überflüssig. Ich tue mein Bestes diese dummen Verbote zu ignorieren - weil ich sowieso als zivilisierter Mensch nicht erlaube dass mein Hund weder die Parks noch die Straßen verunreinigt. Er ist außerdem an der Leine und nicht gefährlich - also wozu soll ich mich an die "Verbote" halten? - Ich wäre gern jemand, der nach diesem Prinzip handelt, in Wirklichkeit halte ich mich in den meisten Fällen daran, aber nicht weil ich die Verbote verstehe oder gutheiße, sondern weil ich so erzogen wurde - LEIDER!
Und dies sind die Parks in Wien in denen Hunde verboten sind!
Mittwoch, 30. November 2011
Vorhersehbarkeit - warum man zu seinem Tier ehrlich sein sollte
Viel besser ist es meiner Meinung nach, ihm auch schlechte Dinge durch ein eindeutiges Signal anzukündigen, damit er weiß, was folgt. Dann kann er in Zukunft wenigstens die Situationen unterscheiden, wo ihm garantiert nichts Böses widerfährt und wird zumindest in diesen Situationen zuverlässig folgen.
Ich habe begonnen Rayo das Pfoten waschen - etwas das ihm überhaupt nicht behagt - genau mit diesen Worten anzukündigen. Dafür, dass er sich nicht sofort aus dem Staub macht bei diesen Worten habe ich eine einfache Lösung - ich schließe einfach die Tür die den Rest der Wohnung vom Eingangsbereich und Küche trennt.
Was sich nach ein paar Tagen herausgestellt hat ist, dass er zwar nicht gerne, aber trotzdem gehorcht. Er geht freiwillig auf den Pfotenwaschplatz und stellt sich in die gelernte Pfotenwaschposition und wartet auf seine Behandlung.
Er weiß auch, dass er danach eine kleine Belohnung bekommt und dass die Tür außerdem so lang nicht geöffnet wird, bis wir fertig sind.
Heute wollte er sich zum Beispiel nachdem ich ihm 2 Pfoten gewaschen hatte schon verabschieden. Ich habe ihn aufgefordert zu kommen, immer mit den Worten "Komm - Pfoten waschen". Er hat mich zwar mit gesenktem Haupt angesehen, ist aber doch wieder gekommen - sogar bis zu dem Punkt auf dem ich auf den Boden gedeutet habe. Er hat die rechte Pfote leicht gehoben und hat sein Gewicht bereits in Erwartung der Pfotenwäsche auf die anderen 3 Beine verlagert. Er wusste also was kommt.
Fazit ist für mich - man erleichtert sowohl sich als auch dem Tier das Leben indem man sich nichts vormacht. Es bringt nichts so zu tun als würde etwas Gutes folgen, wenn etwas unangenehmes für das Tier folgt. Vorhersehbarkeit ist etwas das sowohl Hunden als auch uns Menschen sehr sehr wichtig ist.
Wenig ist unangenehmer, als eine böse Überraschung zu erleben.
Sehr inspirierend ist in diesem Zusammenhang dieser Artikel - der mich vielleicht nicht sofort nachdem ich ihn gelesen habe - aber wahrscheinlich doch auf subtilere Weise - überhaupt darauf gebracht hat Vorhersehbarkeit mit Training bzw. Kommunikation mit Tieren in Verbindung zu bringen.
Montag, 28. November 2011
Beziehungs-kiste... äh... -zone
Inzwischen ist es für mich zur Selbstverständlichkeit geworden, täglich neue (flüchtige) Bekanntschafte zu schließen und - auch wenn es immer noch im Prinzip Fremde sind, die ich täglich in der Hundezone treffe - eine gewisse Vertrautheit mit ihnen hat sich eingestellt. Man kennt sich, man grüßt sich, man erzählt sich ein bisschen was oder man hält Smalltalk, unterhält sich über die Eigenheiten der Hunde. Es ist schön. Ich verstehe jetzt vollkommen, warum es immer heißt, dass Hunde gut für die Psyche sind.
Doch ist die Sache trotzdem noch um etwas phantastischer geworden. Eine Frau mittleren Alters hat mir und einer anderen Hundezonenbekanntschaft erzählt, dass sie sich vor kurzem in der Hundezone verliebt hat. Nicht nur das - sie hat einen Parnter gefunden, mit dem sie jetzt seit ein paar Wochen eine Beziehung führt. Sie sagte selbst, "dass ich mich mal in der Hundezone verliebe, hätt ich mir nicht gedacht". Und ist das nicht toll?
Irgendwie logisch, wenn man länger darüber nachdenkt. Leute, die in die Hundezone gehen, kennen zumindest schon einmal eine Gemeinsamkeit, die sie miteinander teilen - Hunde eben.
Dienstag, 22. November 2011
Tail Wagging (Schwanzwedeln) - Meine Theorie dazu
I think dogs are wagging their tail when they are agitated - this can be because of happiness or because of something else. But you will see the difference, if you know the dog, from the other signs. What is the rest of the body doing? Is it up straight? Is he ducking towards the ground? How do the eyes and the ears look?
You have to consider the whole body language not just the tail!
I don't believe that it is always a display of conflict, when they wag their tails. Maybe the movement stems from that background. Like the laughing of humans too. I once heard a theory (in a television documentary) that some scientists think that loughing with the mouth wide open - the big "ha, ha, ha" - comes from an expression of surprise or little shock - like the first moment when you hear the puch line of a really good joke and you hold your breath for a split second til you burst into a really good lough.
I think it's the same with the tail wagging. The excitement has to go somewhere and so often the whole body starts to move. If you reduce that movement to its most basic elements - it's the tail wagging.
Dienstag, 13. September 2011
Rayo, ein Podenco - Training
1. Das Verhalten durch Wiederholung festigen :
kann man bei Rayo so gut wie vergessen. Alles, was öfter wiederholt wird als maximal 2 (ich wiederhole - ZWEI) Mal, interessiert ihn nicht mehr.
2. Spiele und Spielzeug als Verstärker verwenden :
funktioniert nicht weil siehe Punkt 1
eine Ausnahme wäre vielleicht einen unendlichen Vorrat an Spielzeug zu haben und jedes Mal ein anderes Spielzeug aus der Tasche zu ziehen.
3. Die Umwelt als Verstärker verwenden, zum Beispiel als Belohnung für ein Verhalten folgt das Loslassen von der Leine oder das Schnuppern lassen an einer Spur :
funktioniert nur bedingt, da ihn was ihn gerade noch interessierte nach erfolgter Erlaubnis, sehr oft plötzlich nicht mehr interessiert. Außerdem sieht er das irgendwie nicht als Belohnung an.
4. Verhalten generalisieren :
Selbst bei Verhalten, das er schon sehr oft richtig gezeigt hat, kann es oft passieren dass er das "Kommando" ignoriert oder verweigert, wenn er es als "unwichtig" erachtet oder "gerade keine Lust dazu hat".
5. "Ein Kommando mit Druck durchsetzen" (z.B. den Po hinunterdrücken zum "Platz" :
Ist sowieso schon als Erziehungsmethode veraltet. Habe es trotzdem ausprobiert. Funktioniert nicht weil er starken Widerstand leistet oder, falls er doch nachgibt, sofort wieder aufsteht.
Rayo fordert zwar hin und wieder Aufmerksamkeit ein (meist Abends, wenn wir vom Arbeiten nach Hause kommen) ist aber oft nicht bereit dafür konzentriert zu "arbeiten". Wenn ich anfange mit ihm Übungen zu machen tritt sofort Punkt 1 in Kraft. Er macht eine, maximal zwei Wiederholungen und dann nützt alles nichts. Nichts kann ihn scheinbar dazu bewegen die Übung noch einmal zu zeigen.
Mag gut sein, dass es vielleicht so ist, dass er sich "unterfordert" fühlt bzw. die Übung schon verstanden hat und sich wie ein Kind weigert, etwas das er schon kann noch einmal vorzuführen. Andererseits scheitert er dann trotzdem bei einer Steigerung des Schwierigkeitsgrades bzw. ist die Übung vielleicht trotzdem zu ähnlich dem bereits gezeigten?
Er macht sehr ungern "Sitz". Nach einiger Beobachtung scheint es mir mit seiner Rutenstellung in Verbindung zu stehen. Im Sitz wird ihm seine Rute vielleicht zu stark hochgedrückt. (Er kann sie nicht senkrecht oder über dem Rücken gebogen tragen, vielmehr geht die Wuchsrichtung nach unten und es scheint ihm Schmerzen zu bereiten, wenn der Rutenansatz am Boden weggedrückt wird.)
Ich muss weiterhin herausfinden, was bei ihm funktioniert. Aber eins ist sicher. Tipps von anderen Hundehaltern und wahrschienlich auch -Trainern wirken bei ihm nur bedingt.
Montag, 29. August 2011
Hundezone Schönbornpark
Samstag, 2. Juli 2011
Traumhund
Vor drei Tagen hätte ich gesagt, ich hätte endlich meinen Traumhund gefunden - Rayo wäre endlich zu dem Hund geworden, den ich mir immer gewünscht habe. Ich dachte er hätte schon all seine Probleme überwunden, denn er hatte sich schon sei Tagen wirklich nahezu perfekt benommen.
Aber ich habe mich zu früh gefreut.
Bitte versteht mich nicht falsch - ich habe Rayo wirklich sehr, sehr gern und würde ihn nie wegen ein paar Nacken hergeben, aber er kann manchmal wirklich mühsam sein. Und ich wollte immer einen einfachen, gemütlichen Hund mit dem man alles unternehmen kann und der bei (fast) allem mitmacht. Das ist Rayo nun mal nicht. Aber ich hoffe immer noch, dass wir da hinkommen. Und die Chancen stehen nicht so schlecht, glaube ich.
Leider hatten wir gestern und heute plötzlich ein paar kleine Rückschläge. Plötzlich wurden andere Hunde nicht mehr nur freundlich zur Kenntnis genommen, sondern er bellte Sie wieder an. Es war nicht mehr so ausser Rand und Band die früher, aber trotzdem unangenehm.
Ich glaube das war nur ein kleiner Rückschlag, aber er hat mich daran erinnert, dass man immer am Ball bleiben muss und sich nicht zu früh freuen sollte.
Ich muss einfach wieder ein paar wohl strukturierte Übungen einlegen und ein paar Dinge wieder auffrischen.
Es wird, es wird.
Freitag, 24. Juni 2011
Sonntag, 5. Juni 2011
Eine äußerst interessante und lehrreiche Erfahrung
Ich war letzte Woch in Bukarest bei meinen Verwandten. Ich habe eine Tante dort, die zwei Hunde besitzt - einen kleinen Havaneser, der ca 2 Jahre alt ist (ich weiß es nicht mehr genau) und eine 10 Monate alte, mittelgroße Mischlingshündin - eine echte Schönheit, die aussieht wie eine Mischung zwischen Border Collie und Deutschen Schäferhund, aber ihre Schulterhöhe ist ca 40 cm.
Ich muß dazu sagen, dass meine Tante sich den Havaneser bewusst geholt hat, nachdem ihr vorheriger Hund gestorben war, und ihr die Anwesenheit eines Hundes im Haus fehlte. Die Mischligshündin war ein Zufall - ihre Tochter hatte sie als neugeborenen Wepen in der Mülltonne gefunden (Hausmüll beim Wohnblock).
Sie haben die Kleine mit dem Fläschchen aufgezogen und sie ist ein wunderschöner, unglaublich anhänglicher und, wie ich glaube, sehr intellingenter (bzw. gelehriger) Hund geworden.
Doch leider fehlt es beiden Hunden absolut an Erziehung.
Meiner Meinung nach haben meine Verwandten leider nicht allzu viel Ahnung von Hundeerziehung, lieben die beiden aber abgöttisch und lassen ihnen daher so einiges durchgehen - was sie teilweise unglaublich anstrengend macht.
Daher habe ich versucht, während meines Aufenthaltes dort (der de facto bloß ca 4 Tage dauerte) ihnen was über Clickertraining zu vermitteln.
Nun bin ich selber werder Hundetrainerin noch außerordentlich erfahren. Doch kann ich guten Gewissens behaupten, dass mich Hundeerziehung bzw. Hundetraining unglaublich interessiert, ich einige Bücher dazu verschlungen habe, 2 Bücher davon von der Clickertraining-Erfinderin Karen Pryor.
Ich bin absolut überzeugt von der unglaublich positiven Wirkung von Clickertraining und habe selbst schon sehr positive Erfahrungen bei der Erziehung meines Hundes Rayo damit gemacht.
Nun aber zu den zwei verzogenen kleinen Biestern (Scherz!) - zu den zwei überaus süßen kleinen Hunden, die leider absolut nichts konnten und viel zu wenig kennen lernen durften, aber so ist es nun mal...
Ich habe gleich am ersten Tag, nachdem ich angekommen bin angefangen mit ihnen zu Clickern. Es dauerte ungefähr vier Clicks - bis sie verstanden, worum es ging. Dannach waren sie nur hinter mir her und drehten sofort ihr Köpfchen und sahen mich an, wenn es klickte.
Die ersten Übungen waren, schau mich an (aber noch ohne Kommando) und bei der Hündin, die schon Sitz konnte "sitz" auf Kommando. Mehr um das Prozedere zu festigen, als ihr was neues beizubringen.
In den nächsten 1 bis 2 Übungseinheiten, habe ich es geschafft der Hündin, die sich laut Aussage meiner Tante, nie auf Kommando oder sonstigen Überredungskünsten hinlegen wollte, "Platz" beizubringen. Meine Tante war außer sich vor Überraschung und Freude, als ich es ihr vorführte.
Die noch größere Überraschung jedoch war, als ich dem Havaneser, Nigel, "sitz" beibrachte. Sie konnte es nicht fassen.
Ich muss dazu sagen, dass Nigel der dominanteste Hund war, den ich je kennen gelernt habe. Mir ist absolut bewusst, wie problematisch dieser Begriff ist, wieviel Unsinn in diesem Zusammenhang verbreitet wurde, und habe durch einige Bücher viel dazu gelernt was "Dominanz" überhaupt bedeutet.
Um es klarer auszudrücken: Nigel wollte sich immer durchsetzen. Er sprang immer selbstsicher auf des Meschen Schoß, wollte man ihn jedoch herunterschubsen oder ihn sanft zur Seite geben, fing er sofort an zu knurren (teilweise sogar mit beginnenden Zähnefletzschen).
Er konnte es nicht ausstehen wenn man ihn hochhebte (eine Tatsache, die seine Frauchen und Herrchen nicht wahrhaben wollen und durch gutem Zurreden und Küsschen mildern wollen - PAH!)
Oft lief er einem entgegen, stellte sich auf seine Hinterbeine, die Vorderpfoten gegen einen gestemmt und starrte einem mit einem trotzigen, fixierenden Blick an. Mehr als einmal gab er mir unmissverständlich zu verstehen, dass er das jetzt kontrollieren wird, ob ich in dieses Zimmer wirklich hineingehe.
Der Hund war mir nicht ganz geheuer (die ersten zwei Tage sollte er mich noch das Fürchten lehren). Ich muss dazu sagen, dass ich fast nie vor Hunden Angst habe - früher sowieso nicht, da wusste ich nicht dass das überhaupt möglich ist; seit ich mehr weiß, bin ich vorsichtiger.
Doch mit den Tagen wurde es besser.
Sehr bald liebte er das Clickern und ohne dass wir daran arbeiteten, schien er mir auch weniger trotzig/ dominant.
Er war gleichzeitig auch sehr liebevoll und liebend. Jeden Morgen begrüßten mich die zwei Hunde indem sie auf mein Bett sprangen, auf mir rumtrampelten und mein ganzes Gesicht abschleckten. Was soll ich dazu sagen? Man hatte ihnen nie beigebracht, nicht aufs Bett zu hüpfen, also hab ich mich gar nicht erst zu wehren versucht, hätte aus meiner Sicht keinen Sinn gehabt und hätte sie nur durcheinander gebracht. Außerdem liebe ich Hunde. ;-)
Ich habe meiner Tante in Kurzfassung das Klickern beigebracht - es ist unglaublich wie schwierig es ist alles Wichtige in wenige Sätze zu packen.
Ich habe ihr gezeigt, wie es gemacht wird, hab ihr eineige der wichtigsten Prinzipien erklärt. Ich habe immer noch das Gefühl, dass ich viel zu wenig erklären konnte - aber naja - besser als nichts. Zum Schluss, an dem Nachmittag an dem ich wieder fliegen sollte - habe ich ihr 4 handgeschriebene Seiten mit den wichtigsten Dingen zusammengefasst.
Seitdem schreiben wir uns Mails.
Und nun das Erstaunliche:
Sie hat das Gefühl, seitdem sie klickert, hat sie das Wesen von Nigel besser verstanden. Sie fühlt sich mit ihm mehr verbunden, als je zuvor und dass er wirklich das Bedürfnis nach Aufmerksamkeit und nach Kommunikation hat!
Dieser Hund, der ständig knurrte und seinen Willen haben wollte?! Vielleicht hat er nur versucht zu zeigen, was er will und was nicht, wie jedes Individuum.
Jedenfalls bin ich sehr glücklich über die Dinge, die sie mir schreibt. Sie übt wirkich täglich und hat sogar dem Hund, dem "nichts beigebracht werden kann" (Worte meines Onkels), "platz" beigebracht.
Ich weiß das klingt für manche vielleicht lächerlich, jeder normale Mensch könne das seinem Hund beibringen. Doch hätten sie das Vorher und das Nachher gesehen, wären sie genau so erstaunt wie ich. Es geht gar nicht so sehr um das Erziehen der Hunde. Es geht darum, dass Mensch und Hund es vorher nicht geschafft haben aufeinander einzugehen und sich verständlich zu machen - und nun haben sie es geschafft dies zu bewerkstelligen.
Als kleinen Nebeneffekt haben sie aufgehört Menschen willkürlich auf der Straße anzubellen (was sie bisher beim Spaziergang oft machten, was meine Tante fast zur Verzweiflung brachte). Sie bellen aber immer noch andere Hunde und Katzen an.
Kann das wirklich nur von den paar Übungen kommen? - Unglaublich!
Der Hund ist sichtbar zufriedener und meiner Tante kann man die Begeisterung auch aus jeder Mail herauslesen.
Ich hoffe dass das anhält und bin sehr froh und auch ein bisschen stolz, dass ich helfen konnte.
Dienstag, 31. Mai 2011
Rayo kann auch anders!
Heute war ein sehr guter Tag für Rayo. Er hat sich ausnahmslos super verstanden mit allen Hunden in der Hundezone, was aber nicht unbeding soooo außergewöhnlich ist, aber dennoch sehr gut.
Die bessere Nachricht ist, dass er auf der Straße mehrmals andere Hunde gut toleriert hat, selbst einen größeren Schäferhund, der auf der anderen Straßenseite an uns vorbeigegangen ist, als wir auf den Bus gewartet haben (einspurige Straße also nicht sehr breit). Ich hätte mir ehrlich gesagt nicht erwartet, dass Rayo so ruhig bleibt, aber er hat keinen Mucks gemacht, selbst als der Hund zu uns hinübergeschaut hat und obwohl er eine sehr stolze Haltung/ Gangweise hatte (was Rayo oft aufregt).
Bei einem kleinen Whippet, der ihn sogar offensiv angebellt hat (in nur einigen cm Entfernung, aber mit Glasscheibe von der Bushaltestelle dazwischen), hat er ebenfalls nicht böse reargiert. Rayo wollte lieber mit ihm spielen, hat ganz leise (sehr süß) gewinselt und hat sogar die Vorderpfote gehoben, wie wenn er sie ihm auf den Kopf legen wollte (die Geste hat eher spielerisch, und ganz und gar nicht dominant ausgesehen).
Das war der Nach-hause-Weg.
Der Weg zur Arbeit war auch sehr gut. Das einzige schlechte Ereignis war, dass sich Rayo über einen Scater schrecklich aufgeregt hat. Scater sind immer noch ein Absolutes NO-GO. Die hält er nicht aus, egal wie und wie weit entfernt - das geht einfach nicht.
Dienstag, 26. April 2011
Fortschritte und Vorsätze
Ich setze Agression deswegen unter Anführungszeichen, da es für mich klar ist, dass dieses Verhalten aus seiner Unsicherheit entsteht. - Er ist kein agressiver Hund in dem Sinn. Er ist in Wirklichkeit friedlich und freundlich. Es sind eben für ihn extreme Stressituationen, mit denen er nicht umgehen kann.
Die Situationen sind immer nur beim Umsteigen und Aussteigen aus öffentlichen Verkehrsmitteln, ganz besonders aus der U-Bahn. Viel, viel weniger bei Bussen oder Straßenbahnen.
Wir hatten heute trotzdem einen kleinen Fortschritt in so einer Situation. Ich konnte ihn beim Umsteigen aus U2 zu U4 (Karlsplatz), wo er am meisten Angst verspürt, sehr erfolgreich mit meiner Stimme beruhigen und ablenken indem ich das "Kommando" SCHAU benutzt habe. Er ging daraufhin über relativ große Distanzen mit direktem Blickkontakt zu mir im perfektem FUSS (was man gemeinhin unter dem Kommando BEI FUSS abruft) und hat sich sichtlich beruhigt, da er dem Geschehen um sich herum automatisch weniger Beachtung widmen konnte.
Trotzdem werde ich versuchen U-Bahnen so weit wie möglich zu meiden und werde versuchen mehr mit Straßenbahn und Bus zur Arbeit zu fahren. Mal sehen, ob es mir gelingt...
Andere erfreuliche Neuigkeiten gibt es im Bezug auf das Verhalten mit anderen Hunden. Im Freilauf geht es immer, immer besser. Ich bin inzwischen richtig begeistert, wie toll er mit anderen Hunden umgehen kann. Er zeigt laufend Beschwichtigungssignale in schwierigen Situationen, wirkt aber trotz allem nicht ängstlich. Er schein es zu genießen, Situationen deeskalieren zu können und kommt häufig zu mir zurückgelaufen, nachdem er so eine Hundebegegnung hatte (die gut verlief) und scheint sich richtig zu freuen, wie toll er das gemacht hat.
Ich weiß, das klingt jetzt sehr interpretiert, aber es ist auf jeden Fall eine ganz deutliche Besserung zu verzeichnen, im Vergleich zu früher.
Ich lobe ihn fast immer nach erfolgreichen Begegnungen, deswegen glaube ich schon, dass er es verstanden hat, worum es geht und dass deswegen froh zu mir kommt, weil er weiß, dass er manchmal ein Leckerlie dafür bekommt.
An der Leine geht es manchmal besser, aber es gibt dieses Problem, dass er in manchen Situationen generell unter Stress steht und daher auch vermehrt in diesen Situationen auf vorbeigehende Hunde reagiert.
Trotzdem gibt es auch im Gehen an der Leine merkliche Verbesserungen.
Insgesamt bin ich sehr zufrieden über die Verbesserungen. An manchen Tagen geht es mir aber auch schlechter, wenn ich wieder einen anstrengenden Heimweg mit ihm hatte.
Was ich in nächster Zeit üben will:
- das Kommando WARTE (er soll im Freilauf, wenn er voraus geht, stehen bleiben und auf mich warten, bis ich ihn einhole)
Hier habe ich das Gefühl, dass ich bisher versucht habe zu schnell vorzugehen. Ich muss den Moment, wenn er stehen bleibt besser markieren (Clicker, nicht nur Worte) und während dessen selbst stehen bleiben. Erst dann langsam weitergenen. Und am Anfang mit kleineren Distanzen üben. Erst nach einem Spaziergnang (auf dem Heimweg) üben!
- SITZ und PLATZ aus der Entfernung
- Seite wechseln (wenn er links geht, auf die rechte Seite hinter mir vorbeiwechseln und umgekehrt)
- "Natur Agility"; Herumlaufen um einen Baum, oder anderen Gegenstand, der in einiger Entfernung steht, dann hinter mir vorbeilaufen. Dadurch immer größere Achten, oder Kreise bilden. Es ensteht eine Bewegung wie beim "Longieren" aber ohne abgesteckten Kreis.
Freitag, 15. April 2011
Stimmungsschwankungen
Besonders hat er Angst vor Flaggen und Markisen, die sich im Wind bewegen, aber auch vor Vordächern oder aus der Fassade hervorragenden Schildern. Er sieht dann immer nach oben und zuckt ein wenig zusammen oder versucht auszuweichen. Teilweise ist er sogar ein bisschen ängstlich vor im Wind wackelnden Bäumen.
Gerade beim Fahren mit den öffentlichen Verkehrsmitteln wirken sich diese Ängste sehr schlecht aus. Er ist dann sehr unausgeglichen und ich muss ständig aufpassen dass er niemanden anhüpft bzw. anknurrt oder anbellt - er tendiert dazu, wenn er sich von etwas oder jemanden bedroht fühlt.
Insgesamt ist das an manchen Tagen extrem anstrengend für mich und ich komme abends gereizt und müde nach hause.
Wenn ich Zeit habe werden ich versuchen wieder etwasa mehr (Clicker)training in den Alltag oder ein paar Sessions einzubauen.